Artikel-Schlagworte: „Kompetenzmodell“

HofnarrLeadyLEADY und der Mitarbeiter („Kompetenzmodell“ Teil 2)

Samstag, 22. November 2008

 Was erwarte ich von meinen Mitarbeitern? Ich versetze mich in die Rolle „Mitarbeiter“ und überlege. Das ist einfach und schwierig zugleich. Einfach, weil in einer stark  hierarchisch gegliederten Unternehmung jeder Chef auch gleichzeitig Unterstellter ist, z.B. in der Armee. Dort bin ich für die Unterstellten der Vorgesetzte, gleichzeitig aber immer auch Unterstellter. Selbst der General hat mit den politischen Behörden eine vorgesetzte Stelle. In der Armee spricht man von Vorgesetzten und Unterstellten. Der Vorgesetzte wird vor die Gruppe „gesetzt“. Er muss sich für eine Aufgabe qualifizieren, dann wird er ausgebildet, geprüft, gefördert usw. Die politische Behörde setzt die Offiziere mit der Übergabe eines Beglaubigungsschreibens ein. Vom Leutnant bis zum General, Schritt für Schritt, der gleiche Ablauf. In anderen Organisationsformen oder Firmen ist die Frage viel schwieriger zu beantworten. Dort nennt man den Chef Vorsitzender oder der Vorsteher? Vorsitzender nennt man den Chef z.B. im Bankenwesen, der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Sie sitzen also? Vorsteher nennt man den Chef in der Politik (z.B. einen Regierungsrat). Vielleicht weil er früher in der Landsgemeinde vorne stand? Die Menschen (Wähler) sahen ihn lebendig vor sich und je nach dem wurde er gewählt, d.h. der Mensch musste seine Gruppe überzeugen, dass er für Chef – Aufgaben geeignet ist. Und heute? Heute lachen die Kandidaten von den Plakaten an den Strassenrändern oder sie schauen uns ernst in der Zeitung aus einem Inserat an. Meist stehen noch drei Worte oder ein Satz dabei, z.B. engagiert sich für die Bürger oder die Umwelt. Manchmal beides. Alle vier Jahre sehen wir die Gesichter und dazwischen?  Führen Politiker glaubwürdig, ehrlich? Führen sie überhaupt oder verwalten sie? Geben sie Geld aus, das ihnen nicht gehört? Wie in jeder Gruppe von Menschen, gibt es Erfolgreiche und Andere.

Wer „oben“ in der Hierarchie steht, sitzt oder gesetzt wird, ist jetzt klar. Was ist mit dem Menschen „unten“? Also unserem Mitarbeiter (Untergebener, Geführter, Follower), was erwarten wir von ihm?

1. Wie muss er sein?

Der Chef muss sich auf die Untergebenen verlassen können. Der Mitarbeiter muss sich unter- und einordnen können und wollen. Er gibt seinem Chef seine Leistung, seine Zeit und seine Erfahrung. Er bekommt dafür vom Chef (oder der Firma) den Lohn. Er muss pflichtbewusst sein und immer sein Bestes geben. Um erfolgreich arbeiten zu können, muss der Mitarbeiter in seiner Arbeit einen Sinn sehen, das ist eine Chef – Aufgabe.

 

2. Was muss er wissen?

Er muss die Organisation und die Arbeitsabläufe kennen. Nur so kann er seine Aufgabe erfüllen.

 

3. Was muss der Untergebene können?

– Er muss selbständig, qualitätsbewusst und zeitgerecht arbeiten.

– Er muss fachlich etwas können.

– Er muss „treu“ zu seiner Firma stehen. Menschen, die innerlich gekündigt haben, kosten der Firma sehr viel Geld. Diese Menschen sind in vielen Firmen vorhanden. Warum?

 

Fazit:

Der Chef erwartet von seinen Mitarbeitern sehr viel. Umgekehrt erwarten die Mitarbeiter auch sehr viel von ihrem Chef. Beide Seiten sind für einander verantwortlich. Zu bedenken ist in beiden Positionen, dass wir Menschen keine Maschinen sind. Niemand ist perfekt. Wissen das die Chefs?

 

Das Modell besteht nach dem Chef und dem Mitarbeiter noch aus zwei weiteren Faktoren:

der Kommunikation und der Situation. Darüber später…

LeadyLEADY und das Thema „Kompetenzmodell“ (Teil 1)

Sonntag, 16. November 2008

Die Ausgangslage

Jedes Jahr verliert die Wirtschaft in Deutschland, laut einer GALLUP – Studie aus dem Jahr 2006, ca. 250 Milliarden wegen der inneren Kündigung, dem Dienst nach Vorschrift usw. der Mitarbeiter. Der Grund für dieses schlechte Resultat: Die Chefs sind schuld. Sie sind zu wenig gut ausgebildet! Professor Fredmund Malik, der grosse Management – Denker von der Universität St. Gallen, kritisiert in seinem hervorragenden und sehr empfehlenswerten Buch „Führen, Leisten, Leben“ die Ausbildung der Manager. Er macht den Vergleich mit der Ausbildung von Ärzten und Piloten. Niemand würde sich bei gleich schlechter Ausbildung operieren lassen, respektive in ein Flugzeug steigen, meint Malik. Was tun? Im Internet und in Fachbüchern findet man sehr viel Information zu diesem Thema. Die Ausbildung der Manager ist zu verbessern. Aber wie? In der Management – Theorie wird heute von Kompetenzen gesprochen.

Der Duden meint dazu:

„a) Befähigung, Begabung, Beschlagenheit, Fähigkeit, Fertigkeit, Können, Qualifikation, Sachverstand, Sachverständnis, Talent; (geh.)Vermögen

b) Entscheidungs[befugnis], Zuständigkeit, Zuständigkeitsbereich“

 

Die Lehre spricht von Kompetenzfeldern oder von Kompetenzbereichen. Vier Bereiche werden oft erwähnt und erläutert:

1. Persönlichkeitskompetenz = vormachen, zeigen, darstellen

2. Sozialkompetenz = begleiten, unterstützen, vermitteln

3. Handlungskompetenz =  umsetzen, delegieren, kontrollieren

4. Systemkompetenz = steuern, strukturieren, zielen

 

Andere schreiben in ihrem Modell von:

1. Führungskompetenz

2. Selbstkompetenz

3. Sozialkompetenz

4. Fachkompetenz

 

Meine Gedanken

Ich denke darüber nach und suche jetzt meinen Weg, überlegt sich LEADY.

LEADY erinnert sich an seine Ausbildung in Amerika. Damals sprach man von:

 

vier Leadership – Faktoren: „Der Chef (Leader,  Führer, Vorgesetzter) – der Geführte (Follower, Mitarbeiter, Unterstellter) – die Kommunikation zwischen den Beiden und die Situation.“

 

Die Kriterien „Sein – Wissen – Tun“ galten für den Chef und den Geführten.

Beginnen wir beim Chef (Leader) mit der Frage: „Wie muss er sein?“

1. Glaubwürdig. Er vertritt Werte, er glaubt an etwas, er setzt sich für seine Untergebenen ein, er „kämpft“ für seine Sache, er setzt Ziele und er erreicht sie mit seinen Leuten, er tritt geradlinig und offen auf, er kontrolliert seine Emotionen (Gefühle), er ist für seine Leute „greifbar“, seine Begeisterung für die Sache ist ansteckend.

2. Ehrlich. Sein Wort ist „Ja“ oder „Nein“.

3. Bescheiden. Er sagt „Danke“, er lobt und er tadelt gerecht. Er dient der Sache. Er hilft seinen Mitarbeitern und er schätzt ihre Leistungen und Beiträge zum Gesamterfolg.

4. Verantwortlich. Er ist der „Boss.“ Er muss Ziele setzen, Ziele erreichen und Aufträge erfüllen. Er ist auch für das Wohlbefinden seiner Untergebenen verantwortlich.

5. Teamplayer und Coach. Beide Rollen muss er leben können.

6. Siegermentalität. Er will mit seinem Team gewinnen und nicht nur dabei sein!

7. Vertrauen. Der gute Chef schenkt Vertrauen.

8. Niederlagen verarbeiten. Niederlagen gehören auch zur Arbeit. Solange man selber das Beste gab, muss man sich keine Vorwürfe machen. Er kann mit Kritik umgehen, d.h. er ist selbstkritisch.

 

Die 2. Frage lautet: Was muss ein Chef wissen?

1. Menschenkenntnisse. Er muss die Menschen, ihr Verhalten, Freud und Leid kennen. Zusammengefasst: wie „funktioniert“ der Mensch!

2. Motivation. Er muss über die Motivation und vor allem auch über die De-Motivation nachdenken.

3. Fachkenntnisse. Der Chef muss sich in seinem Fach aus- und weiterbilden.

4. Organisation kennen. Er muss die Firma kennen.

5. Konkurrenz / Wettbewerb und Kooperation.

6. Feedback. Ehrliche und zeitgerechte Feedbacks gehören zur glaubwürdigen Kommunikation eines Chefs.

7. Partnerschaft. Wie arbeite ich mit anderen Teams zusammen?

 

Die 3. Frage befasst sich mit dem „Tun“ des Chefs.

1. Sitzungen. Er muss Sitzungen vorbereiten, durchführen und nachbereiten.

2. Vorträge. Er muss Ideen, Ziele, Abläufe, Verhalten usw. erklären können.

3. Briefe und weitere Korrespondenz. Er muss schriftliche Information verfassen, verarbeiten und lesen. Grosse Informationsmengen bewältigen.

4. Gespräche. Er muss viele einfache und auch schwierige Gespräche führen. Er informiert zeitgerecht und ehrlich. Er muss ein guter Zuhörer sein.

5. Qualifikationen. Er muss Ziele vereinbaren, Leistungen beurteilen, auswerten und besprechen.

6. Weiterausbildung. Er muss seine Untergebenen fordern und fördern.

7. Sich permanent weiterbilden. Ein Leben lang lernen. Diese Grundhaltung ist für einen Chef besonders wichtig. Auch hier ist er für seine Untergebenen Vorbild und Beispiel.

8. Delegation. Der Chef überlegt sich laufend, welche Geschäfte er delegieren kann und welche er selber erledigen muss.

9. Gleichbehandlung. Der Chef bevorzugt nicht einzelne Mitarbeiter. Das ganze Team bringt gemeinsam sehr gute Leistungen.

 

LEADY und die Bäckerin diskutieren weiter… Die Bäckerin meint, Chef zu sein, ist nicht einfach, aber unglaublich spannend, lehrreich und fordernd. Sie ergänzt: „Ich bin unterwegs auf den Mount Everest. Ich will auf den höchsten Berg der Welt steigen und zwar ohne Sauerstoff – so spüre und erlebe ich meine Aufgabe als Chefin im Alltag. Das Abenteuer „Mt. Everest“ beginnt mit einem 1. Schritt und dann Training, Training, Training…

 

Wie muss mein Mitarbeiter (Untergebener, Geführter, Follower) sein? Was muss er wissen? Was muss er tun?

 

Die Bäckerin und LEADY denken nach…

 

LeadyLEADY und der Alltag (Teil 4)

Donnerstag, 6. November 2008

Der Alltag! Im Duden – Synonymwörterbuch steht:

1. Arbeitstag, Werktag, Wochentag; (veraltet): Werkeltag

2. ewiges/tägliches Einerlei; (leicht abwertend): Alltagstrott, Trott; (ugs. abwertend):Tretmühle.

LEADY diskutiert mit der Bäckerin über die Frage: „Was bedeutet Alltag für eine Chefin und wo liegen die Herausforderungen im Alltag?“ Nach Jahren des Erfolges hat die Bäckerin ihre Firma erweitert. Sie führt heute ein Einkaufszentrum mit sehr vielen, verschiedenen Läden. Nach wie vor ist die Bäckerei ihr Lieblingsgebiet. Im ganzen Einkaufszentrum arbeiten 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Zentrum gehört zu 100% der Bäckerin. Sie hat keine Schulden und es geht ihr sehr gut. Nur bei Führungsfragen bespricht sie sich gerne mit LEADY. Im Laufe der Gespräche werden Sie die verschiedenen Läden und ihre Stärken, Schwächen, Gelegenheiten / Chancen und die Sorgen / Schwierigkeiten und Probleme kennen lernen.

Zurück zum Alltag. Alles läuft rund! Was heisst dies für die Chefin? LEADY meint: Der Alltag ist die allgemeine Lage und läuft wie ein Film vor den Augen der Chefin ab. Die Bilder fliessen ruhig, regelmässig und klar. Die Gewohnheit und die Routine führen sehr oft zu Trägheit. Die Aufmerksamkeit lässt nach und es fehlt der Chefin mit der Zeit am „Hunger“, d.h. es fehlt an Antriebskraft, am Veränderungswillen und am Schwung. Manchmal passieren Fehler. Was tun? Ueli Prager, der Vater der Mövenpick – Restaurantkette hat in einem Interview einmal gesagt: „Es birä bitzeli besser!“ Oder modern gesagt, EB 3 und ausgesprochen: E Tripple B! Dieses Motto gibt einen unglaublichen Schwung. Alles kann ein bisschen besser gemacht werden. Etwas freundlicher am Telefon oder im Gespräch mit den Kunden, noch etwas mehr auf die Zeit achten, usw. Die Chefin muss im Alltag der Routinegefahr ausweichen, indem sie an der Zukunft des Einkaufszentrums arbeitet. Das bedeutet Vorausdenken. Dazu braucht sie Ruhe und etwas Abgeschiedenheit. Im Trubel des Alltags geht die Zeit für das Denken verloren. Sie nimmt die Notizen über das Kompetenzmodell hervor und überlegt sich, wie es um ihre Führungskompetenz besteht. Das Stichwort Vorbild hat sie auf ein Blatt Papier geschrieben und denkt:

„Wo bin ich Vorbild und wo bin ich Beispiel?“

Machen Sie mit. Denken Sie nach und notieren Sie sich Ihre Gedanken!

Bis zum nächsten Mal!


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