LEADY und das Thema „Kompetenzmodell“ (Teil 1)

Die Ausgangslage

Jedes Jahr verliert die Wirtschaft in Deutschland, laut einer GALLUP – Studie aus dem Jahr 2006, ca. 250 Milliarden wegen der inneren Kündigung, dem Dienst nach Vorschrift usw. der Mitarbeiter. Der Grund für dieses schlechte Resultat: Die Chefs sind schuld. Sie sind zu wenig gut ausgebildet! Professor Fredmund Malik, der grosse Management – Denker von der Universität St. Gallen, kritisiert in seinem hervorragenden und sehr empfehlenswerten Buch „Führen, Leisten, Leben“ die Ausbildung der Manager. Er macht den Vergleich mit der Ausbildung von Ärzten und Piloten. Niemand würde sich bei gleich schlechter Ausbildung operieren lassen, respektive in ein Flugzeug steigen, meint Malik. Was tun? Im Internet und in Fachbüchern findet man sehr viel Information zu diesem Thema. Die Ausbildung der Manager ist zu verbessern. Aber wie? In der Management – Theorie wird heute von Kompetenzen gesprochen.

Der Duden meint dazu:

„a) Befähigung, Begabung, Beschlagenheit, Fähigkeit, Fertigkeit, Können, Qualifikation, Sachverstand, Sachverständnis, Talent; (geh.)Vermögen

b) Entscheidungs[befugnis], Zuständigkeit, Zuständigkeitsbereich“

 

Die Lehre spricht von Kompetenzfeldern oder von Kompetenzbereichen. Vier Bereiche werden oft erwähnt und erläutert:

1. Persönlichkeitskompetenz = vormachen, zeigen, darstellen

2. Sozialkompetenz = begleiten, unterstützen, vermitteln

3. Handlungskompetenz =  umsetzen, delegieren, kontrollieren

4. Systemkompetenz = steuern, strukturieren, zielen

 

Andere schreiben in ihrem Modell von:

1. Führungskompetenz

2. Selbstkompetenz

3. Sozialkompetenz

4. Fachkompetenz

 

Meine Gedanken

Ich denke darüber nach und suche jetzt meinen Weg, überlegt sich LEADY.

LEADY erinnert sich an seine Ausbildung in Amerika. Damals sprach man von:

 

vier Leadership – Faktoren: „Der Chef (Leader,  Führer, Vorgesetzter) – der Geführte (Follower, Mitarbeiter, Unterstellter) – die Kommunikation zwischen den Beiden und die Situation.“

 

Die Kriterien „Sein – Wissen – Tun“ galten für den Chef und den Geführten.

Beginnen wir beim Chef (Leader) mit der Frage: „Wie muss er sein?“

1. Glaubwürdig. Er vertritt Werte, er glaubt an etwas, er setzt sich für seine Untergebenen ein, er „kämpft“ für seine Sache, er setzt Ziele und er erreicht sie mit seinen Leuten, er tritt geradlinig und offen auf, er kontrolliert seine Emotionen (Gefühle), er ist für seine Leute „greifbar“, seine Begeisterung für die Sache ist ansteckend.

2. Ehrlich. Sein Wort ist „Ja“ oder „Nein“.

3. Bescheiden. Er sagt „Danke“, er lobt und er tadelt gerecht. Er dient der Sache. Er hilft seinen Mitarbeitern und er schätzt ihre Leistungen und Beiträge zum Gesamterfolg.

4. Verantwortlich. Er ist der „Boss.“ Er muss Ziele setzen, Ziele erreichen und Aufträge erfüllen. Er ist auch für das Wohlbefinden seiner Untergebenen verantwortlich.

5. Teamplayer und Coach. Beide Rollen muss er leben können.

6. Siegermentalität. Er will mit seinem Team gewinnen und nicht nur dabei sein!

7. Vertrauen. Der gute Chef schenkt Vertrauen.

8. Niederlagen verarbeiten. Niederlagen gehören auch zur Arbeit. Solange man selber das Beste gab, muss man sich keine Vorwürfe machen. Er kann mit Kritik umgehen, d.h. er ist selbstkritisch.

 

Die 2. Frage lautet: Was muss ein Chef wissen?

1. Menschenkenntnisse. Er muss die Menschen, ihr Verhalten, Freud und Leid kennen. Zusammengefasst: wie „funktioniert“ der Mensch!

2. Motivation. Er muss über die Motivation und vor allem auch über die De-Motivation nachdenken.

3. Fachkenntnisse. Der Chef muss sich in seinem Fach aus- und weiterbilden.

4. Organisation kennen. Er muss die Firma kennen.

5. Konkurrenz / Wettbewerb und Kooperation.

6. Feedback. Ehrliche und zeitgerechte Feedbacks gehören zur glaubwürdigen Kommunikation eines Chefs.

7. Partnerschaft. Wie arbeite ich mit anderen Teams zusammen?

 

Die 3. Frage befasst sich mit dem „Tun“ des Chefs.

1. Sitzungen. Er muss Sitzungen vorbereiten, durchführen und nachbereiten.

2. Vorträge. Er muss Ideen, Ziele, Abläufe, Verhalten usw. erklären können.

3. Briefe und weitere Korrespondenz. Er muss schriftliche Information verfassen, verarbeiten und lesen. Grosse Informationsmengen bewältigen.

4. Gespräche. Er muss viele einfache und auch schwierige Gespräche führen. Er informiert zeitgerecht und ehrlich. Er muss ein guter Zuhörer sein.

5. Qualifikationen. Er muss Ziele vereinbaren, Leistungen beurteilen, auswerten und besprechen.

6. Weiterausbildung. Er muss seine Untergebenen fordern und fördern.

7. Sich permanent weiterbilden. Ein Leben lang lernen. Diese Grundhaltung ist für einen Chef besonders wichtig. Auch hier ist er für seine Untergebenen Vorbild und Beispiel.

8. Delegation. Der Chef überlegt sich laufend, welche Geschäfte er delegieren kann und welche er selber erledigen muss.

9. Gleichbehandlung. Der Chef bevorzugt nicht einzelne Mitarbeiter. Das ganze Team bringt gemeinsam sehr gute Leistungen.

 

LEADY und die Bäckerin diskutieren weiter… Die Bäckerin meint, Chef zu sein, ist nicht einfach, aber unglaublich spannend, lehrreich und fordernd. Sie ergänzt: „Ich bin unterwegs auf den Mount Everest. Ich will auf den höchsten Berg der Welt steigen und zwar ohne Sauerstoff – so spüre und erlebe ich meine Aufgabe als Chefin im Alltag. Das Abenteuer „Mt. Everest“ beginnt mit einem 1. Schritt und dann Training, Training, Training…

 

Wie muss mein Mitarbeiter (Untergebener, Geführter, Follower) sein? Was muss er wissen? Was muss er tun?

 

Die Bäckerin und LEADY denken nach…

 

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