Artikel-Schlagworte: „Menschen“

LeadyWarum? Sokrates und seine Fragen (1)

Samstag, 16. Januar 2010

Liebe Leserin, lieber Leser

Ich werde mich wieder mit Fragen auseinandersetzen, grübeln, zeichnen, diskutieren, nachdenken… SOKRATES der grosse Fragensteller soll der Wegbegleiter sein.

LEADY und SOKRATES sind wieder einmal gemeinsam unterwegs. Das gewohnte Nachdenken von Sokrates erklärt er LEADY zum wiederholten Mal: „Ich bin eben lernbegierig, und Felder und Bäume wollen mich nichts lehren, wohl aber die Menschen in der Stadt!“ LEADY lächelt und meint: „Stoff finden wir genügend. Heute habe ich, zum Beispiel, im TIME – Magazin (Nummer 3/2010) einen Artikel über „Tödliche Verbindungen“ gelesen. In diesem Artikel schreibt Bobby Ghosh über Anwar al- Awlaki, ein muslimischer Prediger, den die Amerikaner töten wollen. Er wird als bin Laden des Internets bezeichnet. In einem Blog soll er geschrieben haben: „Ich bete, dass Allah Amerika und seine Alliierten zerstört. Und an dem Tag, an dem das passiert…werde ich sehr zufrieden sein.“

SOKRATES staunt und LEADY meint: „Schon besonders! Al – Awlaki ist 1971 in Las Cruces, Neu Mexiko, USA auf die Welt gekommen, somit ist er dem Gesetz nach Amerikaner! Sein Vater machte damals seinen Master an der Universität von Neu Mexiko. Al – Awlaki hat mehr als die Hälfte seines Lebens im Westen verbracht. Er spricht fliessend Englisch und im Alter von 17 Jahren (1988) kehrt die Familie nach Jemen zurück. 1991 kehrte er in die USA zurück und studierte an der staatlichen Universität von Colorado in einem „civil – engineering“ – Programm. 1999 / 2000 studierte er in San Diego und er war Präsident der muslimischen Studentengesellschaft. Im Portraitbild (TIME) lächelt Al – Awlaki in die Kamera, Voll – Bart, Brille, Bart, Kopfbedeckung, blau – weiss kariertes Button – down Hemd. Und … gleichzeitig werden seine Verbindungen zu verschiedenen terroristischen Anschlägen mit den betreffenden Männern aufgezeigt, acht Männer! Angreifer im Flugzeug nach Detroit, US Major der in Fort Hood 13 Menschen erschoss und 30 Verletzte… bis zurück zum 11. September 2001 in New York. Im Internet predige und schreibe er 9mal harmlos und beim 10. Mal startet er ein kleines Feuer, meint ein Experte! Heute lebt Al – Awlaki in Jemen und ist Mitglied einer einflussreichen Familie. Er ist mit dem Premierminister von Jemen verwandt und sein Vater war Landwirtschaftsminister sowie Präsident der grössten Universität in Jemen. Am 24. Dezember 2009 wurde sein Haus In Jemen von der jemenitischen Armee mit Raketen beschossen. Aber Al – Awlaki war nicht zu Hause! Er wird weiter gesucht und die USA will ihn mit einem Drohnenangriff töten.“

SOKRATES denkt nach, grübelt und meint: „Kann die westliche Welt diesen Krieg gewinnen?“ LEADY meint: „Wie soll der Westen mit diesen Menschen umgehen? Es herrscht Krieg, ein asymmetrischer Krieg und das ist ein Krieg den moderne Armeen nie gewinnen können. Ich habe in einem Buch den folgenden Gedanken gelesen: Eine Maus fängt man nicht mit einem Panzer, dazu nimmt man besser eine Katze!“ SOKRATES lächelt: „das Bild gefällt mir… Katze!“

Bei Thich Nhat Hanh (Buch: Ich pflanze ein Lächeln) hat LEADY den folgenden Gedanken gefunden: „Wenn wir etwas verstehen möchten, können wir nicht einfach draussen bleiben und es beobachten. Wir müssen tief in die Sache hinein und eins mit ihr sein, wollen wir wirklich begreifen. Wenn wir Menschen verstehen möchten, müssen wir ihre Gefühle fühlen, ihr Leiden miterleben, ihre Freude geniessen. Etwas zu begreifen heisst, etwas ergreifen, in die Hand nehmen und eins mit ihm sein. Es gibt keine andere Möglichkeit, etwas zu verstehen. Im Buddhismus nennen wir diese Art des Verstehens „Nichtdualität“. Nicht zwei.“

SOKRATES stellt die Frage: „Wäre das ein Weg für eine erfolgreiche Lösung der Probleme? Welche Katze könnte helfen?“

Denken wir darüber nach. Lösungen sind zwingend und dringend notwendig! Eines ist jedoch klar: dieses Problem wird uns, die westliche Welt, noch sehr lange beschäftigen, denn die Uhren der Konfliktparteien laufen nicht in derselben Geschwindigkeit. Auf der einen Seite muss alles schnell gehen, denn bald sind wieder Wahlen (= westliches Denken) und auf der anderen Seite wird Allah den Sieg bringen. Er weiss wann! (Denken in der islamischen Welt und oft in Ländern in Afrika, in Südamerika).

Wer kennt die Katze?

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Nicht zwei + nicht zwei + nicht zwei + nicht zwei + nicht zwei + nicht zwei + nicht +

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BuchtippTausendundeine Nacht

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Tausendundeine Nacht – das sind 282 spannende Leseabenteuer, die in die orientalische Welt der Schahrasad entführen. Diese Neuübersetzung macht erstmals die älteste arabische Fassung der berühmten Geschichtensammlung im Deutschen zugänglich.

Verlag: DTV, 2. Auflage Januar 2009, aus dem Arabischen von Claudia Ott.

Meine Meinung dazu: Unglaublich spannend, unterhaltsam. Ein Lebensbuch und ein Lesebuch. Dieses Buch lässt sich mit der Bibel vergleichen. Dort wird Gott und sein Verhältnis mit den Menschen beschrieben, seit Beginn der Menschheit bis zum Leben von Jesus Christus. In diesem Buch wird das Leben der Menschen im mittleren Osten sehr farbig beschrieben.

Im Jahr 987 (vor 1022 Jahren) beschreibt der Bagdader Buchhändler Ibn an-Nadim die Vorgeschichte der arabischen Tausendundeine Nacht. Er schreibt, dass die alten Perser die Abenteuer verfassten und Bücher darüber geschrieben hätten. Die Wurzeln der Erzählsammlung liegen nicht im arabischen Sprachraum, sondern –  von Kairo, Damaskus oder Bagdad aus betrachtet – im “ Orient“, vielleicht Indien, China, Persien. Somit besitzt die Geschichte kein eigentlicher Autor und es ist kein eigentliches Original vorhanden. Leider sind nur 282 Nächte erhalten geblieben, die Nächte 283 bis 1001 sowie den Schluss der Rahmenhandlung sind verloren und wurden trotz intensivster Suche nie gefunden.

So beginnt die Geschichte auch im Inselreich von Indien und China. Da lebten zwei Könige und sie waren Brüder. Beide wurden von ihren Frauen betrogen und so machten sie sich auf eine lange Reise. Schliesslich kehrten sie zurück. König Schahriyar regierte wiederum sein Land und er erklärte seinem Bruder sein Gelöbnis:

„Er werde in Zukunft nur noch für eine einzige Nacht heiraten und seine Ehefrau am nächsten Morgen töten, um vor ihrer Bosheit und Arglist in Sicherheit zu sein, denn auf der ganzen Welt, so stellte er fest, „gibt es keine einzige anständige Frau!“ Seinem Grosswesir befahl er die Umsetzung seiner Idee. Der Grosswesir hatte zwei Töchter, Dinarasad und Schahrasad. Diese beiden Mädchen griffen nun zu einer List. Jede Nacht sagte Dinarasad zu ihrer Schwester: „Ach, Schwester, ich beschwöre dich bei Gott, wenn du nicht schläfst, so erzähle uns doch eine deiner schönen Geschichten, damit wir uns die Nacht vertreiben können. Und so erzählte Schahrasad jede Nacht bis zum Morgengrauen eine Geschichte. Spannend, unterhaltsam und nie fertig. Sie schloss jeweils mit den Worten: „In der nächsten Nacht erzähle ich euch etwas, das noch aufregender und noch viel spannender ist als das.“ Nacht für Nacht, 1001 Nacht.

Liebe, Hass, Betrug, Geheimnisse, Verrat, Neid, Zauberei, Mitleid, Zorn, Wut, Tod, Hand abhacken, erwürgen, ermorden, schämen, Schande, versagen, Freude, Geld, süsse Worte, Freunde, Geister, Wahrheit, Kalif, Eunuch…

Jeden Tag eine Geschichte lesen…

Viel Vergnügen!


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