„Le rêve dans le rêve“

Liebe Leserin, lieber Leser

Mein Wort-Bild: die Schweizer Einhundertfranken-Banknote

Auf der aktuellen Banknote wird Alberto Giacometti gewürdigt.
Vorderseite: sein Bild. Wuschelkopf, ausgemergelt (er ass vor allem in Paris gekochte Eier, dazu viel Kaffee und Zigaretten)
1901 – 1966 gelebt
Ein Bild: an der Arbeit, ganz kleine Figuren, Werke in der Periode des II. Weltkrieges
Rückseite: der schreitende Mann I (wurde vor ein paar Jahren für mehr als 100 Millionen Franken verkauft)
dann eine seltsame Figur: ein Kreis, in acht Teile geteilt, eine Scheibe, darauf rechteckige Flächen (in oranger Farbe gezeichnet)
dazu die Worte:
Les objets
Le rêve dans le rêve
Le but
Le Sphinx
Le déjeuner samedi
Le pain dans le canal
La mort de T
Les têtes figées dans le vide
Um was geht es? Giacometti schrieb einen Artikel über einen Traum, der ihn jahrelang beschäftigt hat und den er als Loch in seinem Leben beschreibt.
Er sah eine grosse, braune Spinne an seinem Bett… Er beschrieb auch einen toten Mann, der im Nebenzimmer aufgebahrt war. Etwas gruuselig 🙂
Er wollte seine Gedanken ordnen und verfasste die Zeichnungen Scheibe, Kreis und Schilder (Plakattafeln). Siehe die Banknote 100.-
Die Worte stehen für Erlebnisse von G.

Gestern fand ich diesen Aufsatz in der Bibliothek im Zürcher Kunsthaus. Da er in Französisch geschrieben ist, arbeitete ich lange mit lesen. Ich durfte den Artikel nicht ausleihen. Das Buch ist wahrscheinlich zu verletzlich, zu kostbar und zu rar. Der Lesesaal in der Bibliothek ist sehr schön und in dieser Ruhe kann ich herrlich lesen und träumen.
Im Buch sind verschiedene Ausgaben der Zeitung „labyrinthe“ gebunden (Frankreich, Monatszeitung über Briefe und Kunst). 15. Oktober 1944 bis Dezember 1946.
Giacometti schrieb seinen Aufsatz für die Ausgabe Dezember 1946! Titel: „Le Rêve, Le Sphinx (sein Lieblingsrestaurant, das geschlossen wurde) et la Mort de T“
Ich werde zurückkehren und den Text weiter studieren.
Ich liebe diese Arbeit.
Das Weihnachtsgeschenk von Annina ist ein „Glückslos“.
Ich schaue nochmals auf die Banknote und Giacometti flüstert mir leise: „Schön, dass du dich für mich und mein Werk interessierst. Komm bald wieder ins Kunsthaus“
Die Banknote ist immer in meinem Portemonnaie als „Reservebatzen“ und das schon seit Jahren!
Ich habe mir noch den Ausstellungskatalog der Ausstellung im Kunsthaus von 2017 ausgeliehen. Ein Traum!

Auf Wiederlesen
Fröhliche, friedliche und neugierige Grüsse
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tag 272/93

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