Wer ist Lazarus? (Bibel 17)

Liebe Leserin, lieber Leser

Lazarus ist ein Name, der in der Bibel mindestens zweimal sehr eindrücklich erwähnt wird. Einmal ist Lazarus ein Freund von Jesus, der stirbt und nach vier Tagen von Jesus vom Tod auferweckt wird. Darüber habe ich am 13. Juni 2010 geschrieben (Johannes 11 bis 12.11). Heute denke ich über das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus nach (Lukas 16, 19 – 31).

Meine Zusammenfassung dieser Geschichte: „Ein reicher Mann, immer wunderbar gekleidet, der lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Ein Armer aber mit dem Namen Lazarus lag vor seiner Türe; der war mit Geschwüren bedeckt und er wollte das essen, was vom Tisch des Reichen fiel. Aber nur die Hunde des Reichen leckten seine Geschwüre! Der Arme und der Reiche starben gleichzeitig. Der Reiche sah im Totenreich, dass es Lazarus unglaublich gut ging. Er selber litt Qualen. Der Reiche klage und Abraham gab ihm zur Antwort: „Kind, gedenke daran, dass du in deinem Leben dein Gutes empfangen hast und Lazarus gleichermassen das Böse; jetzt dagegen wird er getröstet, du aber leidest Pein.“ Da bat der Reiche Abraham, dass seine fünf Brüder auf Erden gewarnt werden sollten. Abraham aber sagte: Das bringt doch nichts. Sie haben Mose und die Propheten und wenn sie nicht auf die hören, werden sie auch nicht auf einen hören, der von den Toten aufersteht!“

Was will uns Jesus mit diesem Gleichnis erzählen? Reich und arm, diese Gegensätze sind auch heute noch vorhanden. Überall! Auch hier bei uns. Lebt vor meiner Türe Lazarus? Liegt er da und leidet? Könnte „Arm“ auch etwas anderes bedeuten, zum Beispiel arm an Zuneigung, arm an Gesprächen, arm an Vertrauen, arm an Selbstvertrauen, arm an Liebe, arm an Zeit, arm an… Habe ich etwas, dass ich auch einem Anderen geben könnte? Armut gib es nicht nur draussen in der Welt, draussen in Afrika, draussen im Mittleren Osten, in Asien. Nein, Armut gibt es auch hier bei uns. Nicht arm am Besitz gemessen, nein, dass kann es nicht sein. Denn ich habe nirgends auf der Welt so glückliche Kinder wie in Afrika gesehen, auch meine Kinder habe ich selten so glücklich gesehen, wie damals die Kinder in Namibia. Meint Jesus in diesem Gleichnis das Teilen? Teilen von dem, was ich habe. Jeder Mensch hat etwas, was er geben kann, vielleicht nur ein Lächeln, eine Hand reichen, ein Ohr zum zuhören, ein Auge um anzusehen…teilen.

Dieses Gleichnis möchte ich heute den ganzen Tag auf mich „wirken“ lassen und schauen, was dabei herauskommt. Reich und arm!

Ich wünsche Ihnen einen frohen, fröhlichen, besinnlichen und sonnigen Sonntag.

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Reiche und Arme sterben + Reiche und Arme sterben

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