Gott liebt auch den Vierten! (Bibel 9)

Liebe Leserin, lieber Leser

Olympiade, Olympiade, Olympiade… wie jedes Mal sagen wir uns in der Familie, dass wir dieses Mal kaum etwas im TV verfolgen werden… bis es los geht. Dann packen uns auch Sportarten wie Biathlon, Curling, Skispringen, Ski – Cross und…

Die Einen gewinnen und die Anderen verlieren, manchmal die klaren Favoriten und manchmal ein völlig Unbekannter – das ist das Spiel, das ist Sport, das ist Wettkampf… das ist das Leben! Aber bitter ist nur ein Platz und zwar der Vierte. Da gibt es zwar ein olympisches Diplom (1 Blatt Papier!), aber keine Medaille. Manchmal sind die Unterschiede zwischen den Rängen unglaublich knapp. Die Journalisten schreiben über den Sportler auf dem vierten Platz:

„Augen leer, Worte fehlen, leise Sprache, Leiden, Schmerz, ich verliere mich, schwer zu verdauen, unendlich enttäuscht, untröstlich, es tut so weh, Strafe…“ Als Zuschauer sieht und hört man nach dem Wettkampf nur die Sieger. Der Zweite und Dritte freut sich sicher über seine Medaille, aber der Vierte… nichts, aus, leer! Wissenschaftler schreiben, dass der Zweite auch sehr stark leide, denn Gold sei verpasst worden, nur der Dritte freut sich neben dem Sieger!

Diese Woche hat uns eine Sportlerin beschäftigt und wir hatten Mitleid mit ihr. Kristin Stoermer Steira, die Langläuferin aus Norwegen wurde vierte im Wettkampf 15 km Verfolgung (7,5km klassischer Langlauf und 7,5 km Skaten). Nach dem Einlauf verging eine Zeit, in der die Jury den Zielfilm kontrollierte, es war doch so knapp. Dann hiess es die Läuferin sei Dritte, danach Korrektur und der Entscheid lautete: Rang 4 mit einer Zehntelsekunde Rückstand. Vor vier Jahren, an den olympischen Spielen in Turin, belegte Kristin Stoermer Steira, nicht weniger als dreimal den 4. Platz und einmal 5. In Vancouver startete sie über 10km Freestyle und wurde 8. Was muss diese Frau „leiden?“ Bereits viermal belegte sie den undankbaren vierten Platz. Ich drücke ihr die Daumen für die restlichen Wettkämpfe… wenigstens einmal aufs Podest und nicht immer nur daneben „stehen.“

Niederlagen! Sie gehören zum Leben eines Menschen und manchmal sind sie schwer zu ertragen. Vor allem dann, wenn man eine Ungerechtigkeit spürt, z.B. bei Beförderungen, bei Anerkennung usw.

Mir kommt dann jeweils das „dunkle Tal“ im Psalm 23 in den Sinn:

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Du bist mein Hirt

Ein Lied Davids.       Psalm 23

Du, Herr, bist mein Hirt;

darum kenne ich keine Not.

Du bringst mich auf saftige Weiden,

lässt mich ruhen am frischen Wasser

und gibst mir neue Kraft.

Auf sicheren Wegen leitest du mich,

dafür bürgst du mit deinem Namen.

Und geht es auch durchs dunkle Tal-

ich habe keine Angst!

Du, Herr, bist bei mir;

du schützt mich und führst mich,

das macht mir Mut.

Vor den Augen meiner Feinde

deckst du mir deinen Tisch;

als Gast nimmst du mich bei dir auf

und füllst mir den Becher randvoll.

Deine Güte und Liebe umgeben mich

an allen kommenden Tagen;

in deinem Haus darf ich nun bleiben

mein Leben lang.

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Kennen Sie die Niederlage, das dunkle Tal? Ich konnte als junger Mensch kaum verlieren. In Sport und beim Spiel war ich extrem ehrgeizig. Nur in der Schule war ich sehr grosszügig, da fehlte mir jeder Ehrgeiz und jegliche Motivation. Erst im Alter von 18 Jahren erlebte ich zum ersten Mal motivierende, fordernde und fördernde Lehrer. Im Sport lernte ich dafür mit Niederlagen umzugehen. Wochenende für Wochenende gab ich mein Bestes, aber das genügte selten. Mit meiner Handballmannschaft habe ich oft verloren, bin abgestiegen, einige Male wieder aufgestiegen, aber mehrheitlich lernte ich die Niederlage kennen, verdauen… unsere Kameradschaft half mir. Auch das lernte ich für mein Leben. Trost von anderen Wettkämpfern.

Vierte an der Olympiade ist sehr, sehr schwer zu verkraften, aber das Leben geht weiter. Ob nochmals eine Chance kommt, ist nicht sicher. Das Leben besteht aber auch nicht nur aus Sport.

Gott gibt uns viele Chancen im Leben. Er gibt jedem Menschen eine Aufgabe, bei der er gewinnen kann. Ich bete dafür, dass ich diese Chance erkenne und die Führung durch Gott finde, spüre, verstehe, glaube und akzeptiere.

Ich wünsche Ihnen einen glücklichen Sonntag, etwas Zeit für ein Gebet und eine frohe Woche.

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