„Pestzustand erklären, Stadt schliessen.“ (Teil 1)

LEADY nimmt sein Plakat, liest den Punkt „Problemerfassung“ und sagt zu SOKRATES: „Was denkst du über die Schweinegrippe?“ SOKRATES notiert die Fakten auf ein Plakat: Quelle NZZ 9./10.Mai 2009

1. der neue Grippevirus heisst A/H1N1

2. laut Weltgesundheitsorganisation sind 2500 Infektionen gemeldet, Tendenz zunehmend

3. 27 Länder sind von der Grippe betroffen, in der Schweiz werden 8 Verdachtsfälle überprüft.

4. Mehr als 90% der Infektionen betreffen Mexiko, die USA und Kanada

5. 47 Todesfälle sind durch das neue Grippevirus nachgewiesen

6. wie die Krankheit sich auf den einzelnen Menschen auswirkt, weiss niemand.

SOKRATES fragt LEADY: „Niemand weiss Bescheid, niemand kennt die Zukunft. Warum ist das Thema wieder von den Titelseiten verschwunden? Kümmern sich die politischen „Führer“ darum? Angela Merkel muss sich auf die Wahlen im Herbst konzentrieren. Gordon Brown ist mit sich selbst und seinen Spesenabrechnungen beschäftigt. Silvio Bernasconi kämpft als Ehrenmann um seine Ehe. Nicolas Sarkozy… Barack Obama lässt Stresstests für die Banken durchführen, rettet die Automobilindustrie… Wladimir Putin und sein „Ziehsohn“ Dimitri Medwedew führen grossartige Truppendefilées à la UdSSR durch und feiern damit Russlands Sieg gegen Hitlerdeutschland von 1945. Und die Grippe? Die Spezialisten haben während Jahren vor einer Pandemie gewarnt, haben uns erklärt, dass die Grippe aus China kommen wird, vielleicht von Hühnern und Vögeln übertragen werden wird und jetzt… sind es die Schweine in Mexiko.“

LEADY antwortet: „Ich habe ein hervorragendes Buch mit diesem Thema gelesen. Die Pest von Albert Camus. Er war Franzose, hat 1957 den Nobelpreis erhalten. Am 4. Januar 1960 ist er an einem Verkehrsunfall gestorben.

Zum Buch: „In der nordafrikanischen Stadt Oran (Algerien) bricht eine furchtbare Seuche aus, die längst aus zivilisierten Regionen verbannt schien. Die sich unerbittlich ausbreitende mörderische Epidemie bestimmt allmählich das gesamte Leben der von der Aussenwelt abgeschnittenen Stadt und verändert es. Ausserordentlich wirklichkeitsnah, ist das Werk zugleich ein grossartiges Sinnbild des apokalyptischen Grauens, das den Einzelmenschen angesichts der masslosen kollektiven Verhängnisse unserer Zeit befällt. Doch nimmt der Leser die Gewissheit mit, dass Mut, Willenskraft und Nächstenliebe auch ein scheinbar unabwendbares Schicksal meistern können.“ Camus schliesst das erste Kapitel mit folgendem Satz ab: „Pestzustand erklären, Stadt schliessen.“

SOKRATES fragt alle Menschen: „Seid ihr bereit. Die Krankheit kommt. Viele werden sterben. 1918 waren es 18 Millionen Menschen. Und heute?“

LEADY nimmt sein Plakat und überlegt sich seine persönliche Problemerfassung

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