Ich bin blind! (Teil 2)

LEADY und SOKRATES sitzen am Ufer ihres Flusses und beide denken nach. „Was ist eigentlich mit der Schweinegrippe passiert?“ fragt LEADY. „Es ist so ruhig. In Mexiko ist der Tourismus zusammengebrochen und sonst… Ruhe.“ SOKRATES fragt: „Und wenn es weiter geht…?“ LEADY erwähnt ein Buch, dass er einmal gelesen hat:

Die Stadt der Blinden. Geschrieben vom Portugiesen José Saramago. Er erhielt 1998 den Nobelpreis für Literatur. Die NZZ meinte zum Roman: „Ein brillanter Roman.“ Auf dem Buchumschlag steht: „Eine Ampel in einer namenlosen Stadt springt auf Grün. Ein Auto bleibt dennoch stehen. Der Fahrer ist urplötzlich erblindet. Den freundlichen Helfer, der den Erblindeten nach Hause bringt und sich anschliessend dessen Auto bemächtigt, ereilt das gleiche Schicksal. Wie eine Epidemie greift die Blindheit um sich. Der Staat reagiert brutal. Die Erblindeten werden in einem leerstehenden Irrenhaus interniert, wo sie sich selbst überlassen werden. Doch gibt es eine Sehende unter ihnen, die die Krankheit nur vorgetäuscht hat, um bei ihrem Mann zu bleiben. Mit ihrer Hilfe könnte der Ausbruch gelingen…“ Sehr schnell zerfällt die Gesellschaftsordnung und die Menschen werden zu brutalen Bestien, morden, rauben, zerstören, sind hoffnungslos überfordert. Ein Inferno! Ist das unsere Zukunft?

LEADY nimmt sein Plakat, liest die Punkte „Problemerfassung“ und „Beurteilung der Lage.“ Er notiert:

Problemerfassung: Um was geht es eigentlich? Diese Grippe verbreitet sich über die ganze Welt. Einige Menschen sterben daran. Fakten fehlen. Die Medien beruhigen. Die Schlagzeilen gehören wieder anderen Themen. Wir sprechen von Gesunden und von Kranken, die Einen muss man schützen, den Anderen muss man helfen. Gibt es einen Impfschutz? Es wird von Tamiflu gesprochen, aber Spezialisten meinen, dass dieses Mittel nicht hilft! Die Beurteilung der Lage umfasst die Punkte Auftrag – Umwelt – Gegnerische Mittel – Eigene Mittel und Zeit (AUGEZ abgekürzt). Taugt die Pandemieplanung der Behörden? Wie kann man die Krankheit „führen?“ Gibt es Einschränkungen, z.B. Reisen, Ansammlungen in der Öffentlichkeit, Masken tragen. Unsere „Eigenen Mittel“ bildet der Patientenweg, d.h. Arzt – Spital und dann? Was machen wir, wenn viele Mitarbeiter in den Spitälern krank werden? Wie funktioniert die Information, wie die Kommunikation?

Haben Sie gewusst, dass  in der Nähe von Zürich, auf der Forch (Küsnachter Berg) ein Denkmal in der Form einer eisernen Flamme steht? Sie ist ca. 18 Meter hoch und diese Flamme erinnert an die Wehrmänner die im ersten Weltkrieg, d.h. 1918, ihr Leben wegen der Grippe verloren haben (370 Zürcher Wehrmänner).

Die Beurteilung der Lage finden Sie in meinen Beiträgen:

Versuchen Sie einmal die Führungstätigkeiten selber am Beispiel der Schweinegrippe durchzudenken. Zuerst notieren Sie die Tätigkeiten auf einem Zettel und dann beginnen Sie. Zuerst benötigen Sie Fakten, Informationen. Also orientieren Sie sich selber via Medien, Internet usw. Beobachten Sie Ihre Umwelt. Sind Menschen krank? Schützen kann ich mich minimal, indem ich vermehrt die Hände wasche. Als Chef mache ich vielleicht eine Notfallplanung für meinen Betrieb. Wie funktionieren wir, wenn die Hälfte des Personals erkrankt? Wie würde ich eigentlich in einer solchen Krise führen? Wie „funktioniert“ meine Familie? Gehe ich in der Krise mit dem Zug und dem Tram zur Arbeit? Und meine Mitarbeiter?

Diese Mal haben wir wieder einmal Glück gehabt. Funktioniert dies auch beim nächsten Mal?

Nein! Was tun wir dann?

Lesen Sie das Buch (Die Stadt der Blinden) von Saramago: „Nicht weinen, welchen Sinn haben Tränen, wenn die ganze Welt ihren Sinn verloren hat… “ (Seite 302)

Mit den Führungstätigkeiten denken wir ein Problem systematisch durch! ++++++++

aber… tun wir dies immer?

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