Ernst Scheidegger, Fotograf

Liebe Leserin, lieber Leser

Mein Wort-Bild von heute: Das Buch „Alberto Giacometti – Spuren einer Freundschaft“

Heute Nachmittag werde ich wieder die Ausstellung von Alberto Giacometti im Zürcher Kunsthaus besuchen, bereits das zweite Mal diese Woche. Die Kunst von A.G. hat meine Welt so tief ergriffen, dass ich „meine“ Kunstsammlung so oft wie nur möglich besuche. Dabei genügen mir kurze Besuche. Ich fotografiere mit meinem Handy und suche immer wieder neue Eindrücke.
Ein Beispiel:An der Wand hängt ein Bild von Ernst Scheidegger, seinem Freund, der als Fotograf ebenfalls ein bedeutender Künstler war.
Wer war Ernst Scheidegger?
Ernst Scheidegger
Vor mir liegt das Buch oder besser der Bildband von Ernst Scheidegger über A.G. Ihre Freundschaft begann 1943 und dauerte bis zum Tod von A.G., 1966. Als Soldat leistete Scheidegger Dienst in Maloja und er besuchte A.G. in dessen Atelier. So begann die Beziehung.

Zwei Gedanken aus dem Buch:

1. die Schweizer 100 Franken-Banknote
Das Bild von Giacometti sehe im Buch auf der Seite 7 und daneben steht:
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„Tout cela n’est pas grand‘ chose,
toute la peinture, sculpture, dessin,
écriture ou plutôt littérature,
tout cela a sa place
et pas plus.

Les essais c’est tout,

Oh merveille!

Alberto Giacometti (Unterschrift)“
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2. Seite 53: Ernst Scheidegger verliess Paris Ende 1953, um in den Mittleren Osten, anschliessend nach Asien zu reisen und war zwei volle Jahre von Paris abwesend.
Danach hatten sie sich natürlich sehr viel zu erzählen! E.S. begleitete zum Beispiel Chruschtschow auf seiner ersten Auslandreise in Indien. A.G. war neugierig und er interessierte sich für die fremden Länder, die Veränderungen, die Kriege und die doch immer gleich bleibenden Probleme der Menschen. Das führte zur Bemerkung von A.G.:

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Eigentlich bietet das Unbekannte eines einzigen Gesichts so viel Interessantes wie die Reisen um die Welt.
„Man kann ein Gesicht, einen Tisch, einen Stuhl, ja eine Tasse jeden Tag neu entdecken, schöner und wirklicher als zuvor.“
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Da kommt mir der kleine Prinz in den Sinn:
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Warum kommt mir jetzt Syrien in den Sinn? Statt zu bombardieren, sollten die Amerikaner Präsident Assad gefangen nehmen. Um jeden Preis. Und danach Assad vor ein Gericht stellen. Er ist ein Kriegsverbrecher. Wer das eigene Volk so misshandelt, sollte in der „freien Welt“ keinen Platz finden.
Wie hätte Alberto Giacometti Assad dargestellt?

Auf Wiederlesen
Nachdenkliche, friedliche und neugierige Grüsse
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tag 320/45

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