Mein Alter!

Liebe Leserin, lieber Leser

Mein Wort-Bild: die Reithalle in Winterthur

Heute hat mich ein Beitrag im TAGES-ANZEIGER buchstäblich elektrisiert. „Schlussbouquet im Handballtempel“, lautet die Überschrift. Gestern spielte die Schweizer Handball-Nationalmannschaft in Winterthur. Sie gewann mit 39:21 gegen Estland. Das Spiel fand im Rahmen der WM-Qualifikation statt.
Nach 46 Jahren sei dies das letzte Spiel der Nationalmannschaft in der Eulach-Halle. Ab Herbst 2018 findet Spitzenhandball in der neuen Ballsportarena Win4 statt.
Und ich habe selber in der Reithalle gespielt. Eine alte Halle, Holzbalkone rund ums Feld und eine Holzdecke. Der Boden schlicht und einfach geteert! Die Halle gehörte zur MZA Teuchelweiher und wurde früher von der Armee genutzt (Kavallerie, dann Radfahrer, dann Infanterie, Stabskurse. Als Kommandant der Generalstabsschule habe ich dort meinen ersten Generalstabslehrgang I im Jahr 2000 geführt. Mein Leben als Handballer in der Reithalle: 2.Liga. 3.Liga… 4.
Wir waren mehrheitlich in Abstiegskämpfen engagiert, aber Handball machte uns Spass. In der selben Halle spiele Pfadi Winterthur in der Nationalliga A. Ich habe sehr viele Spiele besucht. Das waren noch Zeiten! Mein Lehrer in der Sekundarschule, Edi Leutenegger, war während meiner Schulzeit, so ca 1965, gleichzeitig Trainer von Pfadi Winterthur (NL A) und der Schweizer Nationalmannschaft. Handballspielen habe ich bei ihm gelernt und sonst… etwas Französisch, wenig Deutsch. Die gute alte Zeit!
Ab ca. 1970 fanden die Spiele in der neuen Eulach-Halle statt und ich habe dort noch zwei oder drei Jahre gespielt. Eine schöne, neue Halle. Sehr modern!
Heute alt und ausgedient!
Unglaublich:
a) wie die Zeit vergeht
b) mein Alter!!! Meine „neue“ Halle (vor 46 Jahren eingeweiht) taugt nicht mehr und sie wird durch einen Neubau ersetzt!

Jetzt höre ich im Hintergrund die Kirchenglocken läuten, 13 Uhr 27, ein Mensch wird in drei Minuten beerdigt!

Selten war ich mir meines Alters so bewusst wie gerade jetzt!
Gemäss der neusten Statistik warten noch ca. 14 Jahre auf mich 🙂
„Carpe diem“ – geniesse den Tag 🙂

Da kommt mir das Gedicht von Horaz in den Sinn:

„Glücklich der Mensch, glücklich er allein,
Der das Heute ganz benutzen kann
Der in sich ruhend sagen kann:
*Das Morgen, sei es noch so schlimm,
Ich habe heut‘ gelebt!*

Horaz war ein römischer Dichter und er soll diese Zeilen dreissig Jahre vor Christi Geburt geschrieben haben!

Auf Wiederlesen
Fröhliche, friedliche und neugierige Grüsse
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tag 225/140
PS Il „treno dei desideri“ fährt in Lima (am Meer) ab. „Einsteigen bitte!“ Erster Halt: Galera, ca. 4800 Meter über Meer

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