„Memento mori“ – Bedenke, dass du sterben musst!

Der Hofnarr sieht aus dem Fenster. Draussen ist es fast noch dunkel. Dichter Nebel schwebt um die Häuser. Die Sicht beträgt weniger als 200 Meter. Trüb, grau. Die richtige Stimmung für den heutigen Sonntag, denn nach dem Brauch der katholischen Kirche besuchen heute die Menschen die Gräber der Verstorbenen. Die Lebenden gedenken den Toten und die Toten verpflichten die Lebenden zu einem Besuch. Mit anderen Worten die Toten laden die Lebenden ein… Es ist alles nur eine Frage der Zeit, bis die Lebenden die Seite wechseln!

Memento mori„, so begrüssen sich Mönche in einem Orden, so habe ich es irgendwo einmal gelesen. „Bedenke, dass du sterben musst!“ Dem Hofnarr gefällt dieser Satz ausserordentlich gut. Dabei geht es nicht um trübselige Gedanken oder depressive. Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es geht darum, das heute und das Diesseits zu geniessen. Freude zu haben am Leben. Freude jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde, noch leben wir. Noch gehen wir heute Abend wieder nach Hause! Das Leben wird viel lebendiger, intensiver und spannender, wenn wir unseren Tod bedenken. Eines Tages wird er kommen und uns holen… tot – sicher!

Gestern hat der Hofnarr im Tages – Anzeiger das Interview mit dem deutschen Film und Theaterregisseur Christoph Schlingensief (Jahrgang 1960) gelesen. Ein Provokateur erster Güte. 2001 liess er, zum Beispiel, in Zürich ehemalige Neonazis im Stück „Hamlet“ mitspielen. Schlingensief ist an Krebs erkrankt und im Interview spricht er über Krebs, über Leben und -Tod. Der Hofnarr wird die Gedanken aufbewahren, denn sie sind sehr lehrreich. Schlingensief sagt zum Beispiel: „Es ist ziemlich geil, hier zu sein. Und ich muss die Dinge jetzt machen – und nicht irgendwann später einmal.“

„Memento mori.“

Der englische Feldmarschall Montgomery zitierte oft eine Inschrift, die er auf dem Grabstein eines wichtigen englischen Beamten gelesen hat:

„Here lies the man who died of exhaustion brought about by preoccupation with detail. He never had time to think because he was always reading papers. He saw every tree, but never the whole wood.“

Wunderbar! „Memento mori!“

Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen Sonntag!

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