Berühmt wie der Mond (wichtige Worte Nr. 100)

Eine alte tibetische Geschichte, die ich im tibetischen  Buch vom Leben und vom Sterben gefunden habe:

„Der Vater von «Berühmt wie der Mond»:

Einem sehr armen Mann war es, nachdem er lange Zeit hart dafür gearbeitet hatte, schliesslich gelungen, einen ganzen Sack Getreide zusammenzutragen. Er war sehr mit sich zufrieden, und als er nach Hause kam, hängte er, um das Getreide vor Ratten und Dieben zu schützen, den Sack mit einem Seil an einen der Dachbalken seiner Hütte. Dann legte er sich als zusätzliche Vorsichtsmassnahme für die Nacht noch darunter zum Schlafen. Als er so dalag, begannen seine Gedanken zu schweifen: „Den meisten Gewinn mache ich, wenn ich das Getreide in möglichst kleinen Mengen verkaufe. Mit diesem Geld kann ich dann mehr Getreide kaufen, noch mehr Gewinn machen…und in nicht allzulanger Zeit werde ich reich sein und in unserem Dorf etwas gelten. Die Mädchen werden hinter mir sein, ich werde eine schöne Frau finden, heiraten, und bald werden wir dann auch ein Kind haben… Es wird sicher ein Sohn… Wie, um alles in der Welt sollen wir ihn nur nennen?“ In diesem Moment fiel sein Blick zufällig durch das kleine Fenster der Hütte auf den gerade aufgehenden Mond. „Was für ein Zeichen!“ dachte er. „Wie glückverheissend! Das soll sein Name sein. Ich nenne ihn «Berühmt wie der Mond»…Während er von seinen Spekulationen ganz in Anspruch genommen war, hatte eine Ratte ihren Weg zu dem Sack mit Getreide gefunden und begonnen, das Seil durchzunagen. In dem Augenblick, als die Worte «Berühmt wie der Mond» über seine Lippen kamen, fiel der Sack von der Decke und erschlug ihn auf der Stelle. «Berühmt wie der Mond» wurde nie geboren.“

Der Hofnarr sitzt auf seiner Lieblingsbank und beobachtet wieder einmal seinen Fluss, den Fluss des Lebens. Die obige Geschichte lässt ihn träumen…

Viele Menschen träumen gegenwärtig: einige Beispiele

1. Am 16. September 09 wird ein neuer Bundesrat gewählt werden. Dies ist ein Titel und er hat seine Gültigkeit für einen Mann oder eine Frau. Kaum gab Pascal Couchepin vergangene Woche seinen Rücktritt bekannt, da ging das Rennen los. Die Namen purzeln durch die Medien: „Sie ist fähig, er ist kein Romand, ich will nicht, ich kann mir vorstellen, dass… Nie wird soviel gelogen, wie in der Phase vor solchen Wahlen. Wer ist eigentlich geeignet für eine solche Aufgabe und solche Pflichten? Werden die Kandidaten auch auf Herz und Nieren getestet, kämpfen sie sich durch Assesments, oder „mischeln“ die Parlamentarier und „spielen“… Wo bleibt die Verantwortung, die Pflicht usw. Ich bin für eine Volkswahl, denn „Lotto im Säli“ ist unerträglich!

2. Der neue Trainer des FC Basels erklärt den Medien grosszügig: „Wir werden Erfolg haben und in meiner Mannschaft muss jeder Deutsch sprechen!“

Der Hofnarr lacht und singt: „Gugus – dada, Gugus – blabla“

3. Die Schweinegrippe kommt und geht. Die höchste Stufe (Stufe 6) der Pandemie – Skala wurde in der vergangenen Woche durch die Weltgesundheitsorganisation ausgerufen. Interessiert dies jemand? Uns wird schon nichts passieren. Auch mir nicht! Glaube ich auch, dass der Namen „Berühmt wie der Mond“ sich für meine Zukunft eignet?

Der Hofnarr schaut in den Fluss, beobachtet das Wasser und die Algen, die durch die Wasseroberfläche schimmern. Er denkt: „Memento mori – bedenke den Tod!“

Er träumt weiter… träumen Sie auch? Berühmt wie der Mond!

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