Wer war Waschti? (Bibel Nr. 45)

Liebe Leserin, lieber Leser

Heute sitze ich zum ersten Mal seit langer Zeit (!) wieder einmal in meiner „Worthauerei“. Ich habe sehr viele Gedanken, die ich gerne „bearbeiten“ möchte, z.B. der überraschende Tod von Hans Jucker, dem TV Reporter. Vor wenigen Wochen gab er altershalber seinen Rücktritt und gestern starb erüberraschend  an einem Herzinfarkt. Oder Hans Erni, der berühmte Luzerner Maler, der morgen 102 Jahre alt wird, immer noch jeden Tag malt und seine Malen nicht als Arbeit bezeichnet, sondern als Aufgabe, Sinn, Lebenszweck. Oder der Erfolg der Schweizer Skifahrer an der Weltmeisterschaft in Garmisch. Vorher sprachen die Trainer von 6 bis 7 Medaillen, jetzt bleibt nur eine einzige. Immerhin!

Aber heute ist Sonntag und deshalb „haue“ ich an einer biblischen Figur. Es ist Waschti (AT, Buch Ester 1, 1-22)! „Sie war Königin und Frau des Königs XERXES, dem mächtigen König des Perserreiches während den Jahren 485 bis 465 vor Christus. Sein Reich ging von Indien bis Äthiopien. Im dritten Jahr seiner Regierung gab Xerxes ein Fest für alle führenden Männer seines Reiches. Volle sechs Monate zeigte der König seine Macht und seinen unermesslichen Reichtum. Anschliessend veranstaltete der König ein Fest für alle Bewohner des Palastbezirkes, vom Vornehmsten bis zum Geringsten. Königin Waschti veranstaltete gleichzeitig im Palast ein Fest für die Frauen. Am siebten Tag befahl der König in einer Weinlaune (gab es offensichtlich schon damals!!!), dass die sieben Eunuchen die Königin im Schmuck ihrer Krone herbeizubringen.

Königin Waschti weigerte sich, dem Befehl des Königs zu gehorchen!

Da packte den König der Zorn. Mit seinen sieben Fürsten beriet sich der König. Das Ergebnis war für Waschti vernichtend. Sie durfte aber sofort nie mehr vor dem König erscheinen. Es ging auch um den schuldigen Respekt (Gehorsam) aller Frauen im Reich gegenüber ihren Männern. Dann soll der König an ihrer Stelle eine andere zur Königin machen, die diese Würde auch verdient. Der König war mit dem Rat einverstanden.“

Xerxes wählt danach Ester als Königin. Die Geschichte geht sehr spannend weiter…Wir lesen nichts mehr über Waschti. Aus! Sie tut mir irgendwie leid. Sie war doch auch Gastgeberin eines Festes und sie konnte ihre Gäste nicht allein lassen. Zudem fehlte die Zeit für die Vorbereitung. Gewänder. Krone…

Geht es Ihnen im Alltag auch manchmal so? Man sollte gleichzeitig zwei Dinge tun, aber wie geht das? Und schon wird das Urteil gefällt! Der König sprach nicht mit Waschti über das Ereignis, nein, sondern er sprach mit seinen Ratgebern. Urteil! Fertig!

Wie heute! Heute sind es Berater, zumindest im Arbeitsalltag ist dies anzutreffen.

Und das Frauenbild der damaligen Zeit? Das wäre nochmals etwas für meine „Worthauerei.“

Ich wünsche Ihnen keinen Sonntag mit Urteilen, sondern ein Sonntag mit Gesprächen. Mein Wunsch gilt auch für die kommende Woche!

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