Ein Buch von 1886

Liebe Leserin, lieber Leser

Mein Wort-Bild: ein Buch
Seit Tagen verschlinge ich ein Buch, dass auf Weihnachten 1886 erschienen ist. Gottfried Keller hat es geschrieben. Der Titel der einen Geschichte: Martin Salander! Das letzte grosse Werk von Keller. Salander ist die Geschichte eines Mannes, der wirklich alle Hoch und Tiefs eines Lebens erlebt. Von Beruf ist er Sekundarlehrer, aber er will mehr! Er steigt in den Handel ein, wird zweimal durch einen „Freund“ in den Konkurs getrieben und geht so in die Fremde für sieben Jahre.
Seine Familie muss zu Hause bleiben. Die Ehefrau bringt ihre Kinder, zwei Mädchen und ein Knabe, über die Runden. Wie sie teilweise hungern müssen und dann anderen Menschen beim Essen zuschauen müssen, ist herzzerreissend.
Stichworte:
Profitwirtschaft
Geldverdienertum und Gewinnsucht
in der Politik:
persönliche Machtansprüche
Stellenjäger und Sesselhocker
eine Überproduktion an Gesetzen und Verordnungen und Abnahme des Verantwortungsbewusstseins…
Keller schreibt als Mahner der Demokratie, ein Mahner ohne Kompromisse.
Weiter:
„Es würde vieles erträglicher werden, wenn man weniger selbstzufrieden wäre bei uns und die Vaterlandsliebe nicht immer mit Selbstbewunderung verwechselte!“
+C’est partout comme chez nous+

Wunderbar. Und das 1886! Der Roman Marin Salander ist wirklich lesenswert.
Ist das Leben heute (9.Mai 2018) anders? In der Wirtschaft? In der Politik?

Und so habe ich die Gesamtausgabe von Gottfried Keller vor mir. jetzt lese ich die Leute von Seldwyla:
– Pankraz, der Schmoller
– Romeo und Julia auf dem Dorfe
– Frau Regel Amrain und ihr Jüngster
– Die drei gerechten Kammacher
– Spiegel, das Kätzchen.

Ich freue mich auf die gut geschriebenen Texte und die wunderbaren Geschichten.

Auf Wiederlesen
Fröhliche, friedliche und neugierige Grüsse
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tag 346/19

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