Präzise Sprache (wichtige Worte Nr. 61)
Liebe Leserin, lieber Leser
Sonnenaufgang! Heute schwärmte im Radio der Moderator vom Sonnenaufgang. Geht die Sonne wirklich auf? Nein. Wir wissen seit 500 Jahren, dass sich die Erde um die eigene Achse dreht, und wir wissen auch seit Galileo Galilei, dass sie ihre Bahn um ein fixes Zentralgestirn zieht. Trotzdem sprechen wir immer noch vom „Sonnenaufgang“. Fünfhundert Jahre haben nicht gereicht, unsere Sprache der Wirklichkeit anzupassen. Für unser Herz, unsere Seele gibt es nichts schöneres als einen Sonnenauf- respektive -Untergang. Unser Verstand dagegen sollte nicht mit Gefühlen „verknüpft“ werden. Sonst gibt es ein Durcheinander. Der Hofnarr sieht die „Gutmenschen“ vor sich, d.h. Menschen, die immer und überall an das Gute glauben. Traum, Vision, Natur, Technik, Menschen, Zusammenleben, Sorge, Zukunft, Lösung, Sicher… und so ähnliche Stichworte. Die Lösungsideen sind oft nur Worthülsen. Der Schlüsselsatz dieser Menschen lautet: „Man muss nur wollen…“
Gerade heute ist eine Komplexität (= Verbundenheit, Verknüpft-heit) im Alltag, die ein Normalsterblicher kaum erkennt, geschweige denn versteht. Ich habe schon einmal die Stichworten ARD und ZDF „gehauen“.
ARD (erstes deutsches Fernsehen): Alle Reden Davon = ARD
ZDF (zweites… ): Zahlen, Daten Fakten = ZDF
Einer meiner militärischen Lehrer prägte mich mit dem Satz: „Jedes Wort ist eine Fehlerquelle“.
Bei Information und Kommunikation spielt die Sprache eine sehr wichtige Rolle. Bei Unklarheiten besteht, meiner Meinung nach, eine Fragepflicht des Gegenübers! „Was heisst das? Was verstehen sie unter diesem Begriff? Ich verstehe die Aussage nicht…“ Solche Fragen sollten in der Menschenführung zum Standard gehören.
Fragen wir? Haben wir Zeit? Haben wir Zeit für Antworten? Haben wir den Mut zu fragen? Haben wir den Mut zu antworten, ich weiss es nicht?
Ist meine Sprache präzis? Sind die verwendeten Begriffe klar? Sprechen beide Seiten vom gleichen? Höre ich überhaupt dem Gegenüber zu?
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fragen++fragen++fragen++fragen++fragen++fragen++fragen++
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Schlagworte: Denken, glückliche Menschen
