„Geht mit mir“ Die heilige Woche – die Karwoche (2)

Liebe Leserin, lieber Leser

Mein Wort-Bild: „Geh mit mir!“, sagt der unbekannte Mann zu mir!
Ich wische den Garagevorplatz und da kommt ein Mann auf mich zu, den ich nicht kenne und er sagt:
„Geh mit mir, ich mache dich zum Menschenfischer.“ (Matthäus 5,19 -Die Gebrüder Simon Petrus und Andreas liessen sofort alles liegen und folgten ihm.)
Was würde ich machen?
Ich ginge nicht mit und ich hätte eine Ausrede… meine Frau, meine Familie, meine…
Ein anderes Verhalten kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Viele Fragen würden auf mich einprasseln:
Wer bist du?
Warum soll ich mitkommen?
Was ist ein Menschenfischer? Ich bin Rentner, ich habe genug zu tun und so habe ich auch keine Zeit.
Wohin soll ich mitkommen?
Wie lange?
Wo leben wir?
Was essen und trinken wir?
Ich kann nicht, ich will nicht, ich …
Und der Mann sieht mich traurig an, schüttelt den Kopf und geht weiter.
Habe ich Jesus nicht erkannt?
Wer ist Jesus?
Ich erwache, renne der Strasse entlang doch der Mann ist verschwunden.
Habe ich jetzt Gottes Sohn verpasst?

„Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir auf meinem Weg folgt, verdient es nicht mein Jünger zu sein. Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Wer es aber um meinetwillen verliert, der wird es gewinnen“ (Matthäus 10,38 und 39).

Diese heilige Woche ist so spannend, so ehrlich und brutal in der Bibel beschrieben. Jesus weiss, was auf ihn zukommt und trotzdem gehorcht er seinem Vater. Er geht bewusst in den sicheren Tod. Was denkt Jesus über die Auferstehung? Wie geht es den Jüngern in dieser Karwoche?

Ist sterben weniger schlimm, wenn ich weiss, dass ich auferstehe? Wenn das Sterben so leichter geht, dann muss ich sofort und für immer die Hand von Jesus packen, nicht mehr loslassen und an seine Liebe glauben. Trotz dieses Wissens hat Jesus Angst und er leidet. Er ist ganz Mensch.
Dann kommt diese Angst auch auf mich zu, wenn meine Karwoche einmal beginnen wird.

Das heisst jetzt: geniesse den Tag, den noch lebst du! Danke Gott, für mein Leben. Danke für deine Liebe!
Danke für deine Worte in der Bibel. Ich verstehe vieles besser, aber noch gibt es viel zu tun. 🙂

Lieber „Ich-bin-da“
Ich bitte um die Kraft, die Geduld und die Ausdauer um den Weg mit dir zusammen gehen zu können, gehen zu wollen, gehen zu dürfen… mit dir 🙂
Ich bitte um die Geduld mit meiner Kirche.
Ich bitte für die Menschen, die auch mit dir unterwegs sind.
Ich bitte für die Menschen und vor allem für sie, die deine Hand losgelassen haben.
Ich bitte für die Menschen, die dich noch nicht kennen.
Ich bitte für alle Menschen, Tiere und Pflanzen. Nimm sie alle mit auf deinem Weg.
Danke für die heilige Woche. Sie gehört dir!

Zum Nachdenken:
Auch die begangenen Sünden können uns nicht daran hindern, heilig zu werden, wenn wir in der Sehnsucht nach Vollkommenheit leben.
(Alfons Maria von Liguori)

Auf Wiederlesen
Fröhliche, friedliche und neugierige Grüsse
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Tag 300/65


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