LEADY und die Beurteilung der Lage (Teil 3)

1. Überblick (Wiederholung)

Wir haben uns in der Auftragsanalyse versucht. Nicht einfach, aber sehr wichtig.

Die Beurteilung erfolgt immer nach fünf Faktoren:

LEADY nimmt sein Blatt in die Hand und liest:

1. Auftrag

2. Umwelt

3. Gegnerische Mittel (Mittel der Konkurrenz)

4. Eigene Mittel

5. Zeitverhältnisse

(= AUGEZ)

2. Heute geht es um den Faktor Umwelt

Im militärischen Reglement steht: „Umweltfaktoren liefern Erkenntnisse und Folgerungen für den Mitteleinsatz und die Aktionsführung der eigenen Verbände wie auch der gegnerischen Truppen. Umweltfaktoren sind:

– Gelände,

– Sicht- und Witterungsverhältnisse,

– Zivilbevölkerung (zivile Behörden, öffentliche Dienstleistungen).

…weiter: Produkte der Umweltanalyse sind das gegnerische und das eigene

Schlüsselgelände.“

LEADY überlegt sich, wie man diese Gedanken auf nicht – militärische Situationen anwenden könnte. Er versucht zuerst das militärische Beispiel zu klären.

Lage: 10 Panzer (= eine Kompanie) fahren von der Stadt A in die Stadt B. Distanz 25 km. Der Hauptmann macht die Beurteilung der Lage und bei der Umwelt sucht er zuerst Aussagen zum Gelände:

a) ist eine leistungsfähige und hindernisfreie Strasse vorhanden?

b) muss ich über Brücken fahren, d.h. Flüsse überqueren?

c) muss ich durch Tunnels fahren?

usw.

Dann überlegt er sich den 2. Punkt:

a) fahre ich am Tag oder in der Nacht?

b) im Winter: liegt Schnee oder sogar Eis auf meiner Strasse?

Der 3. Punkt:

a) fahre ich zu Hauptverkehrszeit?

b) ist die Strasse für den Zivilverkehr abgesperrt und wer ist dafür verantwortlich?

c) brauche ich eigentlich eine Bewilligung für die Fahrt (militärisch: Verschiebung)?

LEADY meint: wir können noch keine Erkenntnisse auflisten, weil unser der Auftrag des Hauptmann nur beschreibt, dass er von A nach B fahren muss. Aber in welcher Lage? Heute in der normalen Lage oder … in einer Krise, in einem Konflikt oder gar in einem Krieg? Wie sieht der Gegner aus? Hat er ebenfalls Panzer?

Spielt jetzt keine Rolle, da wir nur das Denken schulen wollen.

LEADY meint, die Umwelt spielt auch in anderen Situation (=ziviles Thema) eine Rolle, zum Beispiel:

– die Familie geht auf eine Wanderung in die Berge

– die Schule führt mit allen Schülern eine Exkursion durch, oder ein Skitag mit ca. 620

Schülerinnen und Schüler

– Gartenfest

– Autofahrt, sei es beruflich oder privat

– usw.

LEADY sagt zu Sokrates: Wir überlegen uns zu wenig, was die Umwelt für eine Rolle spielt. Wenn wir in Not geraten, rettet uns die REGA schon (Heli) oder wir kommen zu spät und erklären den Wartenden, das viel Verkehr auf der Strasse gewesen sei! Sokrates lacht und meint: Schon in meiner Zeit hatten die Menschen Probleme mit dem Reisen:

Einen Mann, der sich vor einer Reise nach Olympia fürchtete, fragte Sokrates: Warum ist dir bange vor der Reise? Gehst du nicht auch zu Hause den ganzen Tag hin und her? Und was hast du auf der Reise dorthin anderes zu tun als zu gehen, zu frühstücken, wieder zu gehen, die Hauptmahlzeit einzunehmen und dich zur Ruhe zu legen? Siehst du nicht ein, dass du nur die Gänge, die du hier in fünf bis sechs Tagen machst, aneinanderzureihen brauchst, um ganz bequem von Athen nach Olympia zu kommen? Es ist dir sicherlich auch noch angenehmer, wenn du um einen Tag früher aufbrichst, als wenn du mit Verspätung ankommst. Es ist beschwerlich, die Tagereisen über Gebühr verlängern zu müssen; dagegen gewährt es grosse Erleichterung, wenn man zu den Reisetagen einen Tag zulegen kann. Es ist also besser, beim Aufbruch zu eilen als auf der Reise“ (Quelle Xenophon).

LEADY meint: Dein Schlusssatz gefällt mir sehr gut. Rechtzeitig aufbrechen und Reservezeit einplanen – das ist heute, 2400 Jahre später immer noch gültig und schon die Nerven und gibt Gelassenheit.

Fazit: die Umwelt ist sorgfältig zu beachten!

Wie kann eine ganze Schulklasse in ein Schneebrett geraten? (= Zeitungsbericht vergangene Woche: sie hatten Glück, dass…nichts passiert ist!!!)

Teil 4 folgt:   als nächster Faktor bearbeite die „Gegnerischen Mittel“

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