LEADY und das Abenteuer „Fliegen“

Gestern fand ich in der NZZ einen sehr interessanten Artikel mit dem Titel „Eine Rekordfahrt als Etappe auf einem viel längeren Weg. Weltumrundung im Ballon jährt sich zum 10. Mal.“

Am 1. März 1999 sind der Westschweizer Psychiater Bertrand Piccard und der Brite Brian Jones zur ersten Weltumrundung in einem Ballon gestartet.“ In diesem Artikel werden der Ballonflug und die Zukunftspläne von Piccard beschrieben – faszinierend. Ich bin der Meinung, dass Piccard das Abenteuer „im Blut“ hat. Sein Grossvater Auguste war 1931 der erste Mensch, der mit einem Ballon in die Stratosphäre gefahren ist. Sein Vater Jacques erreichte 1960 mit einem Tiefseetauchboot als erster Mensch den tiefsten Punkt der Erde.

Bertrand Piccard hat seine Ballonfahrt im Buch „Mit dem Wind um die Welt“ packend beschrieben. Am 12. März 1999 stiegen zum Beispiel beide Ballonfahrer auf ihre Kabine um Eis abzuschlagen, Gasschläuche auszuwechseln usw. Sie waren gegen 6 Stunden draussen und während der 19 Tage 21 Stunden und 47 Minuten dauernden Fahrt mussten sie nicht weniger als dreimal aussteigen. Gegen Schluss des Buches (Seite 371) schrieb Piccard den wunderbaren Satz: „Wir sind als Piloten gestartet, als Freunde gefahren und als Brüder gelandet.“ Über dem Pazifik hatte er sogar richtig Angst und er schreibt: „Viele grosse Taten der Menschen sind keine echten Abenteuer. Sie sind vielleicht mit grossen Gefahren verbunden, aber die daran beteiligten Menschen wissen genau, was auf sie zukommt. Für uns dagegen war der Ozean vor uns eine völlig unbekannte Grösse (Pazifik).“ Nach dem Buch von Piccard habe ich die Biographie von A. Scott Berg über Charles Lindbergh (Pulitzer – Preis 1999) gelesen. Auch er kämpfte auf seinem Flug von New York nach Paris mit dem Eis. Auch für ihn entstand dadurch Gefahr.

Lindbergh flog alleine 33 Std und 30 Minuten und kämpfte gegen den Schlaf. Nach 25 Stunden überflog er ein Fischerboot in einer Höhe von 15 Fuss und er schrie: „Wo geht’s nach Irland?“ Die Männer auf dem Schiff gaben ihm keine Antwort. Sie waren über seine „Erscheinung“ viel zu verblüfft. Um 22.24 Ortszeit landete Lindbergh in Paris und er wurde von 150’000 Menschen erwartet. Unglaublich!

Ich habe die beiden Bücher nacheinander „verschlungen“ um das Fliegen und die Menschen mit ihren unglaublichen Leistungen vergleichen zu können. Welche Erfahrungen bleiben bestehen? Der unglaubliche Willen um ein Ziel zu erreichen ist z.B. bei beiden Menschen sehr ausgeprägt. Und vieles mehr!

Piccard hat bereits neue Pläne und zwar will er mit dem sonnenenergiegetriebenen Flugzeug „Solar Impulse“ in mehreren Etappen ohne fossile Energie die Erde umkreisen.

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